Kisomachi Secondary School
Seit 1994 besteht die Schulpartnerschaft der Europaschule Gladenbach (ESG) mit der Kisomachi Secondary School (KSS) in Tanzania. Die KSS liegt in einem winzigen Dorf in einer fruchtbaren Region am Fuße des Kilimanjaro, versteckt zwischen Bananenstauden, 16 Kilometer von der Stadt Moshi entfernt, die etwa 150.000 Einwohner hat. Von dort führt eine kaum befahrbare „Straße" aus gestampftem Boden, Löchern und Steinen steil bergauf zu dem Dorf.
Die KSS, die von etwa 400 Schülerinnen und Schülern besucht wird, ist eine nichtstaatliche Selbsthilfeschule, die unter der Oberaufsicht der katholischen Kirche steht und von den Klassenstufen 8 (form 1) bis 11 (form 4) reicht. Seit 2005 gibt es einen A-level-Zweig, der mit unserer Oberstufe vergleichbar ist und den Zugang zur Universität ermöglicht, und zwar für die Fächer Englisch, Kisuaheli und Geschichte. Das Abitur im naturwissenschaftlichen Bereich ist geplant.
Nur sechs Prozent eines Altersjahrgangs in Tanzania1, das ca. 44 Mio. Einwohner hat und nach wie vor zu einem der ärmsten Länder der Welt gehört (fast 90% der Bevölkerung leben in Armut), gehen länger als sieben Jahre zur Schule. Das katholische Bistum in Moshi ist der rechtliche Träger der Schule. Die KSS wird von den Eltern der Schüler, die vorwiegend Kaffee- und Bananenbauern sind, finanziert. Bei allen Schwierigkeiten, die dadurch auftreten, hat dies den Vorteil, dass Gelder auf diesem Weg nicht in staatsbürokratischen und korruptionsanfälligen Behörden versickern können.
Schulgeld für Kisomachi
Seit 1996 gibt es die Aktion „Schulgeld für Kisomachi“. Sie entstand auf Grund der Erfahrungen während einer Schüler-Eltern-Lehrer-Fahrt nach Tansania und hat sich zu einem festen Bestandteil des Schullebens entwickelt. Viele Familien brauchen dringend eine Unterstützung, um den Schulbesuch überhaupt finanzieren zu können. Das jährliche Schulgeld betrug im Jahr 2019 für Internats-Schüler/innen immerhin 680€. Die ausschließlich zweckgebundenen Spenden werden vom Förderverein unserer Schule verwaltet und stammen aus Aktionen von Klassen oder Schülergruppen (z.B. Kuchenverkauf an den Elternsprechtagen) und von Einzelpersonen. Pro Jahr werden inzwischen 3.500 € Schulgeld übergeben. Seit 1996 konnten so 115 Schülerinnen und Schüler, je nach Bedarf 1 bis 4 Jahre lang, Zuschüsse zum Schulgeld oder zur Internat-Unterbringung erhalten. Die Kisomachi Secondary School verfolgt den weiteren Werdegang der geförderten Schüler/innen und berichtet uns davon regelmäßig.