Am 28.10.25 hatten wir den DDR-Zeitzeugen Robert Krug zu Gast an unserer Schule. Den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10G berichtete er von seiner Kindheit und Jugend in der DDR.
Sophie, Collien, Lia, Shana und Elisabeth (10G2) schrieben im Anschluss ihre Gedanken dazu auf:
Wir hatten die Gelegenheit mit einem Zeitzeugen, einem ehemaligen DDR-Bürger und Gefängnisinsassen zu sprechen und so lebhafte Erfahrungen zu sammeln. Sein Leben war von Lügen, Bevormundung, Überwachung und Misstrauen geprägt. Trotzdem sagte er, er habe eine schöne Kindheit in Erinnerung. Nach seiner Arbeit war das Leben und die Schule in der DDR per se nicht schlecht. Nur wenn es zu politischen Themen und Meinungen kam, hätte man niemandem trauen können.
Was uns in Erinnerung blieb…
Robert Krug berichtete von traumatischen Erinnerungen aus seiner Zeit in Haft. Während der Untersuchungshaft war Einzelhaft der Standard. Dabei durfte man sich z. B. nachts nicht hinsetzen. Typisch waren auch Methoden, die in unseren Augen heute Folter sind. Beispielsweise Nachtverhöre. Dabei wurde man abends in den Verhörraum gebracht, die ganze Nacht verhört und hatte dann nicht die Möglichkeit zu schlafen. Hatte man sich in den Augen der Stasi im Gefängnis falsch benommen, kam man in eine Arrestzelle. Dort stand nur ein Hocker auf dem Boden, sodass man sich nirgendwo anlehnen oder hinlegen konnte. Auch gab es nur ungesüßten Malzkaffee zu trinken, sodass man den ganzen Tag Durst hatte und nichts anderes trinken durfte, heute ist das unvorstellbar. So auch die Tatsache, dass er als Strafe für seinen Wissensdurst auf eine Parteischule geschickt wurde, um so eine Art Umerziehung zu bewirken. Er sagte allerdings, genau das habe seine Meinung nur bestärkt.
Trotz allem, was er erlebt hat, sei er ein guter Mensch. Am Ende erzählte er noch, dass er vom Westen freigekauft wurde. Im Notaufnahmelager in Gießen bekam er ein Verpflegungspaket. Darunter befand sich unter anderem eine Capri-Sonne. Er erzählte, dass er nicht wusste, wie man so etwas „bedienen“ sollte, da es solche Dinge nicht in der DDR gab. Auch der Fakt, dass er nach 10 Minuten in einem Kaufhaus im Westen Kopfschmerzen bekam, da es so viele Eindrücke gab, war sehr beeindruckend. Das war in der DDR nicht in diesem Ausmaß möglich. Es gab heimisches, saisonales Obst, zwei Sorten Hosen aus DDR-Produktion und das war es.
Vielen Dank an die Schule, dass das Zeitzeugengespräch möglich war. Vielen Dank an Robert Krug, dass Sie uns diese Möglichkeit gegeben haben, einen Einblick in das Leben in der DDR zu bekommen.






