Der diesjährige SolarCup am 26. Juni bot nicht nur spannende Wettkämpfe, sondern auch jede Menge Nervenkitzel und kreative Lösungen. Schon zu Beginn war klar: Dieses Rennen würde nicht nur durch Geschwindigkeit, sondern auch durch Technikverständnis und Improvisationstalent entschieden werden.
Im Rahmen des Physikunterrichts haben Isabell Youngkin, Jochen Mankel-Pfeiffer und Peter Möhr ihre 10. Klassen an das Thema Photovoltaik herangeführt. Die Bausätze der Rennautos wurden genutzt, um Leerlaufspannung und Kurzschlussstromstärke der Zellen zu messen. Das Zusammenschalten als Reihen- oder Parallelschaltung wurde ebenfalls mit Hilfe der Modelle erprobt. Der Solarcup stelle somit einen gelungenen Abschluss der Unterrichtseinheit zum Thema “Regenerative Energien” dar. Die solarangetriebenen Modellfahrzeuge wurden zuvor im Unterricht in Teams zusammengebaut und traten beim SolarCup gegeneinander an. Dann galt es, soviel Runden wie möglich in einer Minute zu schaffen.
Ein Rennen der Defekte – und der schnellen Reparaturen
Der Start des Wettbewerbs verlief holprig: Immer wieder kam es zu Verzögerungen, weil Fahrzeuge nicht starteten, falsch verkabelt waren oder sogar einzelne Räder verloren. Doch die Schülerinnen und Schüler zeigten großen Einsatz. Schnell entwickelten sie ein Gespür dafür, wo der Fehler lag, und bewiesen handwerkliches Geschick beim Reparieren ihrer Fahrzeuge.
Flexibler Rennverlauf
Angesichts der vielen Ausfälle entschloss sich die Rennleitung zu einer spontanen Anpassung des Zeitplans. Die Vorrunden wurden verkürzt, nach einer Zwischenrunde folgten direkt zwei Halbfinals. In diese zogen jeweils die Sieger der Vorrundengruppen sowie der beste Zweitplatzierte ein.
Das Finale: Spannung bis zur letzten Runde
In einem packenden Finale standen sich die Teams „Der schiefe Schalter“, „Promillewagen“ und „Jaqueline“ gegenüber. Besonders das Team „Jaqueline“ hatte zuvor in allen Vorläufen überzeugt und galt als Favorit. Doch das Finale wurde zu einem echten Härtetest.
Schon früh im Rennen brach der Führungsstift ab – das Auto fuhr trotzdem in Schlangenlinien weiter. Dann verlor es ein Vorderrad, doch auch das stoppte „Jaqueline“ nicht. Erst als die Vorderachse endgültig brach, musste das Fahrzeug eine Pause einlegen. In Windeseile tauschte das Team die Achse aus und schickte das Auto in der dritten Finalrunde wieder auf die Strecke – mit Erfolg. Mit großer Entschlossenheit fuhr „Jaqueline“ trotz aller Rückschläge als verdienter Sieger ins Ziel.
Auch der „Promillewagen“ beeindruckte durch Erfindergeist: Um das Antriebsrad besser auf die Strecke zu drücken, befestigte das Team kurzerhand Zusatzgewichte am Auto. Zwar verlor das Fahrzeug dadurch etwas an Geschwindigkeit, blieb aber zuverlässig in Bewegung und sicherte sich am Ende den zweiten Platz.
Dieses Jahr besonders nachhaltig
Der SolarCup wird seit 2019 jährlich an der Europaschule durchgeführt. Im Gegensatz zu den Vorjahren wurden dieses Jahr keine neuen Bausätze angeschafft, sondern mit recycelten Materialien gearbeitet. Das sparte nicht nur Kosten, sondern förderte auch die Ressourcenschonung im Sinne der Nachhaltigkeit. Ein weiterer Vorteil: Das sonnige Wetter zeigte sich in diesem Jahr verlässlicher, wodurch die Fahrzeuge durch die zusätzliche Geschwindigkeit manchmal sogar aus den Kurven flogen.
Der SolarCup 2025 zeigte eindrucksvoll, dass technische Probleme kein Hindernis sein müssen – sondern oft erst der Auslöser für kreative Lösungen und Teamarbeit sind. Die besten Platzierungen (2. und 3.) erhielten solarbetriebene Lampen als Preise, während die Erstplatzierten einen kleinen Hand-Ventilator bekamen. Für alle anderen gab es Schokolade als Belohnung fürs Mitmachen. Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ihren Einsatz, ihren Einfallsreichtum und ein mitreißendes Rennen!