Die 4. Klassen besuchen den Weltladen Gladenbach
„Cool, ich wusste gar nicht, dass Kakao in so dicken gelben Schoten direkt am Baumstamm wächst und dass die in Mexiko ganz früher ihre Sachen mit Kakaobohnen bezahlt haben.“
„Die Kinder sollen nicht so hart arbeiten müssen, nur ‘mal etwas helfen.“
„Im Laden roch es super.“
So und ähnlich lauteten einige der Kommentare nach dem Weltladen-Vormittag dreier 4. Klassen mit ihren Lehrerinnen T. Marzinzig, J. Pinschmidt und S. Schackert-Feld.
Innerhalb der Projektwoche „Schokolade“ erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Mitarbeiterinnen des Weltladens und Yasmina, der Praktikantin aus der 9R, den langen Prozess des Anbaus, der Ernte und Trocknung von Kakao in Westafrika und Lateinamerika. Zudem erfuhren sie, dass mehr als 98% „unserer“ Schokolade aus Supermarkt und Einzelhandel von nur sehr wenigen, dafür großen, Herstellern in Europa und den USA weiterverarbeitet und vermarktet wird. Dabei erhält die Kakaobäuerin/der Kakaobauer in Westafrika nur etwa 6% des Weltmarktpreises für Kakao. Kinderarbeiter bekommen nichts.
Highlight an den Vormittagen war natürlich das eifrige Stöbern im Weltladen. Freudig entdeckten die Schülerinnen und Schüler sowohl weitere Lebensmittel mit dem Grundstoff Kakao als auch andere fair gehandelte Produkte und ihre „Geschichte“.
Zum Schluss tauchten die Viertklässlerinnen und Viertklässler mithilfe einer Fotostrecke und zweier Dokumentationsfilme in das harte Leben dreier Kindersklaven aus Burkina Faso ein. Vor versteckter Kamera berichten diese in wenigen Worten von ihrem (Über)Leben auf der Kakaoplantage in der Elfenbeinküste, vom Heimweh, dem fehlenden Lohn und dem Versprühen gefährlicher Gifte.
Aber auch eine kleine Erfolgsgeschichte wurde präsentiert. Yves, ein Junge aus der Elfenbeinküste, erzählt von seinem Dorf Mrimbo, in dem eine neue Kakao-Kooperative hochwertigen Bio-Kakao anbaut, diesen über ein Entwicklungsprojekt zu fairen Bedingungen weiterverarbeiten und in Europa vermarkten kann. So können Yves und seine Geschwister zur Schule gehen. Seine Eltern können sich ein Motorrad als wichtiges Transportmittel leisten.
Die Kinder der 4. Klassen schmunzeln, als der 10-jährige Yves die Kinder in Europa eindringlich bittet, viel fair gehandelte Schokolade zu essen.