Minorities in Science – Erasmus+ in Marmolejo, Spanien (4. – 8. März 2024)

Zoe Hein, Celina Reinke, Isabell Youngkin
12.03.2024

Auf nach Marmolejo! Marmolejo? Wo ist das denn? Marmolejo ist ein kleiner Ort in Andalusien und der Ort aus dem die spanischen Schülerinnen und Schüler stammen, die uns bereits im November im Rahmen unseres Erasmus+-Projektes „Minorities in Science“ besuchten. Da Marmolejo so klein ist, gestaltete sich die Anreise als ein wenig aufwendig. Erst flogen wir von Frankfurt nach Madrid. Von hier mussten wir dann noch auf einer dreistündigen Busreise weiter nach Andújar fahren, wo uns unsere Partnerinnen und Partner mit ihren Familien herzlich empfingen.

Unser erster richtiger Tag in Spanien begann mit dem Treffen in der Schule von Marmolejo. Nachdem wir uns alle dort versammelt hatten, gab es eine kleine Tour durch die Schule bei der wir unter anderem die Schüler und Unterrichtsräume kennenlernten. Auch trafen wir auf die Schülerinnnen und Schüler der dritten Partnerschule, die aus Ostia angereist waren. Anschließend stellten wir uns gegenseitig unsere Präsentationen über Diskriminierung in der Wissenschaft vor, welche wir schon vor der Reise angefertigt hatten. So ging es beispielsweise um die amerikanische Physikerin und Astronautin Sally Ride oder wissenschaftliche Errungenschaften in Córdoba im 11. und 12. Jahrhundert. Danach begaben wir uns ins Zentrum von Marmolejo, wo wir zunächst einmal die spanische Spezialität Churros probieren durften und anschließend von der Bürgermeisterin empfangen wurden.

Nachdem wir ein Wilkommensgeschenk erhalten und ein paar Fotos gemacht haben, beendeten wir den gemeinsamen Tag mit einer Stadtrallye, bei der wir die Stadt etwas besser kennenlernen durften.

Am Dienstag stand unser erster gemeinsamer Ausflug nach Córdoba auf dem Programm. Hier treffen römische Geschichte auf muslimische und christliche Kultur. Dies wurde besonders beim Besuch der beeindruckenden Mezquita Kathedrale deutlich, welche zunächst als Moschee gebaut und im 13. Jahrhundert in eine katholische Kirche umgewandelt wurde. Es ist also ein Ort, an dem schon immer verschiedene Kulturen aufeinandertreffen. Wir unternahmen eine Stadtführung und bestaunten die vielen kleinen Gassen und römischen Bauten wie die Puente Romano.

Am Mittwoch gab es einen Astronomie- und Physikworkshop in der Schule, bei dem wir auf dem Schulhof mit einem echten Teleskop arbeiten mussten, um ein Rätsel zu lösen. Im Anschluss tauchten wir bei einem Flamenco-Workshop tiefer in die Kultur Andalusiens ein und stellten fest, dass dieser Tanz gar nicht so einfach zu erlernen ist. Außerdem statteten wir der Heilquelle von Marmolejo einen Besuch ab, auf die die Einheimischen sehr stolz sind. Hier mussten wir bei einem Escape Room-Spiel gemeinsam verschiedene Logikrätsel lösen, um dem „Haus des Kurarztes“ zu entkommen. Am Abend durften einige von uns über ihre bisherigen Erlebnisse bei einem Interview mit dem örtlichen Fernsehsender berichten.

Am Donnerstag fuhren wir mit dem Bus nach Sevilla, der Hauptstadt von Andalusien. An diesem Tag regnete es fast ununterbrochen und wir konnten uns die schöne Altstadt leider nur verregnet angucken. Die spanischen Lehrer waren zwischendurch der Meinung, wir sollten den Regen „abwarten“, dadurch haben wir leider viel Zeit in der Stadt verloren. Trotzdem war die Stadt sehr schön und groß.

Wir wollten außerdem den Plaza de España besuchen, was allerdings auf Grund des Wetters mit einigen Schwierigkeiten verbunden war.

Am Nachmittag besuchten wir ein modernes Museum, in dem wir verschiedene Workshops mit dem Überthema Wissenschaft durchführten. Wir machten eine Führung, besuchten ein Planetarium und am Ende einen praktischen Mathe-Workshop.

Die Busfahrt zurück war lustig und Donnerstag war der einzige Tag, an welchem wir uns nicht abends nochmal alle zusammen trafen.

Am Freitag, unserem letzten gemeinsamen Tag, trafen wir uns wieder in der Schule. Bei einem Mathematikworkshop lernten wir etwas über Fraktale. Das sind natürlich oder künstlich gebildete geometrische Muster. Mit Hilfe von YouTube-Videos sollten wir anschließend eigene Fraktale nachbauen, manche mit gutem, andere mit eher mäßigem Erfolg. Trotzdem hatten wir uns alle die im Anschluss überreichten Teilnahmeurkunden redlich verdient. Den Abschluss des Tages bildete ein Besuch der Schulfarm. Die Schule von Marmolejo hat nämlich auch eine eigene Berufsschule, in der die Schülerinnen und Schüler die Arbeit in der Landwirtschaft erlernen.

Am Samstag war es dann leider schon Zeit sich zu verabschieden. Nach einer hektischen Umpackaktion am Bahnhof, damit nur kein Koffer die Gewichtsbeschränkungen überschritt, fuhren wir zunächst mit dem Zug nach Sevilla und flogen von dort nach Köln, wo unsere Eltern uns abholten.