Escape Rooms liegen seit einigen Jahren als Freizeitbeschäftigung für Jung und Alt im Trend. In vielen deutschen Städten gibt es sie inzwischen zum Vor-Ort-Spielen, aber auch als Gesellschaftsspiel für zuhause floriert der Absatz in Spielwarenläden.

Wem der Name nichts sagt: Bei Escape Rooms handelt es sich um speziell vorbereitete Räume, in denen man als Kleingruppe eingesperrt wird. Dabei besteht die Aufgabe, innerhalb einer gewissen Zeit (meist 45-60 Minuten) aus dem Raum zu fliehen bzw. durch das Lösen vieler kleiner, oftmals miteinander verwobener Rätsel, eine übergeordnete Aufgabe zu lösen. Es gilt somit, Dinge zu untersuchen, Schlösser zu knacken, Türen zu öffnen und diverse weitere Rätsel zu lösen. Im Gegensatz zu vielen traditionellen Spielen, bei denen meist nur einer gewinnt und die anderen verlieren, handelt es sich bei Escape Rooms um ein kooperatives Spiel, bei dem nur alle gemeinsam gewinnen können.

Und was in der Freizeit bei den Jugendlichen en vogue ist, kann natürlich auch in der Schule eingesetzt werden. So bietet die Organisation polyspektiv aus Berlin seit einem Jahr einen neuen Escape Room zum Thema „Zukunft der EU“ an.

In dem Escape Room befinden sich die Teilnehmenden in Brüssel im Jahr 2024: Die Europäische Union steht vor einer Zerreißprobe. In mehreren Staaten möchten Menschen aus der EU austreten, andere möchten dies unbedingt verhindern und fordern viel mehr Kompetenzen für die EU. Am kommenden Wochenende sind die nächsten Wahlen zum Europäischen Parlament. Der Ausgang ist völlig unklar. Mit einer Rede zur Lage der Europäischen Union möchte die Kommissionspräsidentin am Abend noch einmal all ihre wichtigen Ideen für die Zukunft der EU einbringen. Charlie, engster Berater und Redenschreiber der Kommissionspräsidentin, muss in 60 Minuten die Ideen für die Rede ins Büro der Kommissionspräsidentin bringen. Und nun dies: Charlie ist weg …

Der Escape Room wird bei dieser Variante also nicht nur als Werkzeug zum Team-Building und der spielerischen Unterhaltung genutzt, sondern auch als Methode der politischen Bildung. Um die Möglichkeit beim Schopfe zu packen und den Escape Room für den Einsatz mit Schülerinnen und Schülern einmal auszuprobieren, haben die Hessischen Europaschulen der Regionalgruppe Mitte eine gemeinsame Fortbildung an der Theodor-Litt-Schule in Gießen organisiert, finanziert durch die „Gesellschaft für europäische Bildungsprojekte e.V.“. Geleitet wurde die fünfstündige, aber äußerst kurzweilige Fortbildung dabei von den exzellenten Referentinnen Heidi Ness und Leonie Augustin von polyspektiv.

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Für die Europaschule Gladenbach waren mit Frau Dall’Asta und Herrn Hahn zwei Lehrkräfte vor Ort.

Nach einer kurzen Begrüßungsrunde und Einführung in den Escape Room (ein leerer Klassenraum der Theodor-Litt-Schule, der für das Spiel vorbereitet wurde) konnten sich die Lehrkräfte erst einmal im Escape Room austoben, um ihn vor einer didaktisch-methodischen Evaluation selbst durchlaufen zu haben. Dabei ging es um Informationsgestaltung, Fake News, Gesetze, Werte, Digitalisierung/Datenschutz, Umwelt/Verbraucherschutz und Rechtsstaatlichkeit. Das eigene Lösen der kniffligen Rätsel im Escape Room machte allen Lehrkräften sichtlich viel Spaß und sorgte für zusätzliche Motivation für die nachfolgende Auswertungs- und Analysephase.

Hier wurden nun die einzelnen Rätselstränge und der Aufbau des Raums intensiv analysiert. Zugleich wurde die Anleitung des Escape Rooms für Schüler intensiv besprochen und festgehalten.

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Geeignet ist der Escape Room ab der 9./10. Klasse, z.B. im Zuge der Bearbeitung des Thema „Europäische Union“ im Unterrichtsfach Politik und Wirtschaft, aber auch zum Teambuilding im Klassenverband oder im Rahmen von Projekttagen- und wochen zum Thema „EU“.

Die Hessischen Europaschulen der Regionalgruppe Mitte haben im Anschluss an die Fortbildung alle Utensilien für den Escape Room erhalten und teilen sich die Materialien in Zukunft. Wir hoffen, ihn schon bald auch an unserer Schule einzusetzen.

UmweltschuleDie Europaschule Gladenbach konnte auch in diesem Jahr wieder im Rahmen der Initiative „Umweltschule - Lernen und Handeln für unsere Zukunft“ unter der Schirmherrschaft des hessischen Kultusministeriums ausgezeichnet werden.

Damit wurde unsere Schule für ein "besonderes Engagement im Bereich Umweltbildung und ökologische Bildung“ gewürdigt, das in diesem Jahr durch fächerverbindende Schülerprojekte zu nachhaltigen Energiequellen im Rahmen des Physik- und Kunstunterrichts realisiert wurde. Die Verleihung fand in diesem Jahr im regionalen Kreis am Gymnasium Philippinum in Marburg statt, wo bereits weitere inspirierende Ideen für die Weiterentwicklung im Bereich Nachhaltigkeit entstanden sind.

Auszeichnung Umweltschule 2022

Landtag1Am Donnerstag, den 22.09.2022, besuchten die Schülerinnen und Schüler (SuS) der Jahrgangsstufe 12 der Europaschule Gladenbach den Hessischen Landtag in Wiesbaden.
Auf dem Programm standen nach der Ankunft und Einlasskontrolle zunächst eine Power Point Präsentation mit dem Thema “Was ist der Landtag und was macht er“. Anschließend verfolgten die SuS gespannt die ‚aktuelle Stunde‘ während der stattfindenden Plenarsitzung. Als letzten und zugleich interessantesten Programmpunkt durften die Schüler in zwei Gruppen Politikern und Politikerinnen aus jeder Partei Fragen zu verschiedenen Themenbereichen stellen.

Der Tag begann bereits um 8:10 Uhr mit dem Treffen aller Schülerinnen und Schüler (SuS), sowie der Lehrer vor dem Schwimmbad zur Abfahrt nach Wiesbaden. Die Ankunft dort war um 10 Uhr – wir hatten eine angenehme Reise. Die SuS hatten dann bis 10:30 Uhr Zeit, sich Wiesbaden etwas anzuschauen. Um 10:30 Uhr ging es dann in den Landtag hinein. Zuerst mussten sich die SuS strengen Sicherheitskontrollen unterziehen, dies verlief ohne nennenswerte Probleme. Schulutensilien wie Zirkel oder Scheren, die zufällig noch im Rucksack vorhanden waren, mussten abgegeben werden. Nach der Sicherheitskontrolle gaben die Schüler auch ihre Rucksäcke und Jacken an der Garderobe ab und bekamen einen Besucherpass.

Landtag2Dann startete die Power Point Präsentation: Hier wurden alle TeilnehmerInnen darüber informiert, wer im Landtag sitzt und was für Aufgaben beispielsweise die Abgeordneten haben. Auch die Verhaltensregeln auf der Besuchertribüne wurden nochmal erklärt. Nach der Power Point ging es für die SuS direkt ins Geschehen. Sie durften sich die „aktuelle Stunde“ anschauen, wo politische Themen wie die erneuerbaren Energien und der Katastrophenschutz in Hessen besprochen wurden. Hier äußerten Abgeordnete jede Partei ihre Meinung zu den Themen.

Landtag3Als Letztes durften sich die SuS, aufgeteilt in zwei Gruppen, mit jeweils einem Politiker aus jeder Fraktion unterhalten und Fragen stellen.
Dazu wurden separate Konferenzräume aufgesucht, welche mit Mikrofonen ausgestattet waren. Die SuS wurden dort mit einer Geschenktüte und Getränken herzlich empfangen. Unserer Gruppe standen folgende Politiker Rede und Antwort: Zunächst ist Frau Löber, Vertreterin unseres Landkreises der SPD zu nennen. Frau Löber lud uns ein und kümmerte sich um das Stattfinden dieses Termins. Weiterhin waren Herr Schauder (Bündnis´90/ Die Grünen), Frau Sömnez (Die Linke), Frau Deißler (FDP) sowie der Referent der CDU Hr. Breiner beim Gespräch vertreten. Der jüngste Abgeordnete war Lukas Schauder von den Grünen mit 25 Jahren, aber auch Frau Deißler ist eine sehr junge Abgeordnete. Wir SuS stellten unter anderem allgemeine Fragen zu den Themen: Bildung, Rente, Energiekrise, Fachkräftemangel, Bürgergeld und Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre.

Die Abgeordneten beantworten die Fragen und gaben ihre Meinung zu den Themen ab. Nach dem Abgeordnetengespräch hatten wir noch eine Stunde, um uns in Wiesbaden umzusehen und auch etwas zu essen oder zu kaufen. Um 15:30 war dann Treffpunkt zur Heimfahrt.

Wir möchten zusammenfassend sagen, dass es sowohl den SuS, als auch den Lehrern – uns begleiteten Hr. Bonorden, Hr. Hahn, Hr. Rinke und Hr. Stey - sehr viel Spaß gemacht hat. Außerdem haben die SuS wichtige Erkenntnisse über die Politik und die Arbeit im Landtag gewonnen.

Krieg in der Ukraine, explodierende Energiepreise und Inflation, besorgniserregende Wahlergebnisse, Sabotage europäischer Energieinfrastruktur – die Liste der Herausforderungen, vor denen Europa gegenwärtig steht, ist lang. Diverse Krisenerscheinungen dominieren die täglichen Nachrichten in der EU. Umso ermutigender ist es daher in diesen Zeiten, wenn sich junge engagierte Europäerinnen und Europäer treffen, um gemeinsam den europäischen Gedanken sowie die damit verbundenen Werte mit Siebenmeilenstiefeln voranzutreiben und zu stärken.

Genau dies geschah - nach einer längeren coronabedingten Pause - am vergangenen Donnerstag, dem 06.10.2022, an der Werner-Heisenberg-Schule in Rüsselsheim. Über 70 motivierte Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer aus Schulen der Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland haben – endlich wieder live und in Farbe – an der Botschafterkonferenz Südwest teilgenommen, um sich über durchgeführte Europaprojekte auszutauschen, sich zu vernetzen und neue Ideen für gemeinsame Events zu entwickeln.

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Die Europaschule Gladenbach war mit einer siebenköpfigen Delegation vor Ort – den drei Juniorbotschafterinnen Amy Kühn, Maja Studer und Maja Weber, den zwei Juniorbotschaftern Christian Dönges und Till Tewes-Becker sowie den beiden Seniorbotschaftern Florian Hahn und Markus Wege.

Nach kurzen einführenden Worten und einer Begrüßung durch die Schulleiterin der gastgebenden Schule sowie den Koordinatorinnen und Koordinatoren des Botschafterschulen-Programms hatten alle Anwesenden zunächst die Möglichkeit, sich im Rahmen eines „Europa-Cafés“ kennenzulernen und durchgeführte Projekte aus dem vergangenen Schuljahr vorzustellen, um wechselseitig Anregungen für künftige Aktivitäten zu erhalten.

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Anschließend teilten sich die Juniorbotschafter und Seniorbotschafter in zwei Gruppen auf.

Während die Seniorbotschafter über die Lage an den Schulen nach der kniffligen Pandemiezeit sprachen, sich vernetzten, einen Ausblick auf die weiteren geplanten Veranstaltungen in diesem Schuljahr warfen sowie über aktuelle Herausforderungen und zukünftige Weichenstellungen diskutierten, konnten die Juniorbotschafter nach einer längeren Phase des Kennenlernens in Kleingruppen gemeinsam mit anderen Schulen eigene europäische Projektideen für die nächsten Monate und Jahre entwickeln. Insgesamt entstanden dabei spannende Skizzen für Aktivitäten wie z.B. eine mehrtägige Bildungsreise nach Brüssel, einen Spendenlauf zur Akquirierung von Geldern für eine verstärkte Europabildung in Schulen, ein Projekttag unter dem Motto „Grünes Europa“ und ein europäisches Charity-Fußballturnier, bei dem die Einnahmen an die Ukraine gespendet werden sollen.

Bei einem anschließenden gemeinsamen „Gallery-Walk“ am Nachmittag wurden die vielen kreativen Ideen der Juniorbotschafter präsentiert und im gemeinsamen Austausch mit den Seniorbotschaftern hinsichtlich einer zeitnahen Durchführung diskutiert. Schließlich trat unsere Delegation nach einer letzten Feedbackrunde und einem insgesamt ereignisreichen Tag gut gelaunt und mit einer Menge kreativer Ideen im Gepäck die Heimreise nach Gladenbach an.

Zu guter Letzt bedanken wir uns ganz herzlich bei der gastgebenden Werner-Heisenberg-Schule in Rüsselsheim für die Ausrichtung sowie die exzellente kulinarische Versorgung mit von den engagierten Schülerinnen und Schülern organisiertem und selbstgekochtem Mittagessen, durchgehendem Getränkeservice sowie Kaffee & Kuchen.

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Die Europaschule Gladenbach ist bereits seit dem Jahr 2016 Botschafterschule für das Europäische Parlament und damit eine der ersten 20 zertifizierten Botschafterschulen. Mittlerweile ist das Projekt in 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union fest etabliert. In Deutschland gibt es aktuell 96 Botschafterschulen in 15 Bundesländern. Ziel des Programms ist einerseits der Aufbau eines Netzwerks von Schulen, die sich besonders intensiv mit der EU und dem europäischen Gedanken befassen, andererseits die Durchführung vielfältiger Aktivitäten mit den Juniorbotschaftern und durch die Juniorbotschafter. Aktuell haben wir an der Europaschule Gladenbach 18 aktive Juniorbotschafterinnen und Juniorbotschafter in den Klassen 10-13 sowie mit Herrn Hahn und Herrn Wege zwei Seniorbotschafter.

Falls dieser Bericht dein Interesse an den Aktivitäten der Juniorbotschafter geweckt hat, du dich ebenfalls mit vollem Einsatz für europäische Werte engagieren und europäische Begegnungen erleben und gestalten möchtest, kannst du (als Schülerin oder Schüler der Europaschule Gladenbach) uns natürlich jederzeit gerne kontaktieren, um einmal in das Botschafterprogramm hineinzuschnuppern.

Wir laden alle Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie alle Interessierten ein, unsere Schule und deren vielfältiges Angebot kennenzulernen und zu erleben.

Der Tag der offnenen Tür findet statt am Samstag, den 5. November 2022 von 10.00 bis 13.00 Uhr am oberen Schulstandort (Dr.-Berthold-Leinweber-Str.1)

Ein buntes Programm aus Informationen, Ausstellungen, Vorführungen, Schnupperkursen und Mitmachangeboten erwartet Sie und Euch.

Näheres entnehmen Sie und Ihr bitte dem folgendem Flyer: FLYER-DOWNLOAD

Wir freuen uns auf Ihren und Euren Besuch!

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Liebe Eltern, liebe Erziehungsberechtigte,

wir möchten Sie darüber informieren, dass es in den Sommerferien sowie in den ersten Schulwochen zu Schmierereien auf dem oberen Schulhof gekommen ist: Hakenkreuze sowie weitere Symbole des rechten Milieus wurden auf dem Schulhof u.a. in Tische eingeritzt. Nach aktuellem Stand gehen wir davon aus, dass dieser Vandalismus vorwiegend auf schulfremde Besucher zurückzuführen ist. Es ist aber auch zu befürchten, dass einzelne Schülerinnen und Schüler aktiv beteiligt sind. Die Polizei wurde umgehend informiert, die wiederum den Verfassungsschutz in Kenntnis gesetzt hat. Die Verwendung von Hakenkreuzen und vergleichbaren Symbole sind eine Straftat, die mit hohen Geld- und Gefängnisstrafen geahndet werden.

Das Hakenkreuz als Ausdruck eines aggressiven Nationalismus und Antisemitismus steht bekanntlich für die Terrorherrschaft des Nationalsozialismus. Wir als Europaschule distanzieren uns ausdrücklich von diesem Symbol des Hasses und der Verachtung.

Wir appellieren an Sie, das Thema mit Ihrem Kind / Ihren Kindern aufzugreifen: Die Europaschule Gladenbach steht für eine tolerante und weltoffene Gesellschaft. Hass und Verfolgung haben keinen Platz in unserer Schulgemeinde!


Ihr Dr. Holger Schmenk (Schulleiter)
im Namen der Schulleitung der Europaschule Gladenbach

 

Rüdiger Weigand, Vorsitzender des Schulelternbeirates im Namen der Elternschaft der Europaschule Gladenbach:

Auch die Elternschaft der Europaschule zeigt sich entsetzt ob der Schmierereien mit nationalsozialistischem Hintergrund an unserer Europaschule. Wer solche NS-Symbole wie das Hakenkreuz verwendet, spricht sich gegen die Menschenwürde und alle bei uns gesetzlich verankerten Grundrechte aus.

In der Bundesrepublik Deutschland ist die Verwendung und das Zeigen des Hakenkreuzes oder vergleichbarer nationalsozialistischer Symbole strafbar. Es sei denn. es wird zum Zweck der Aufklärung, wie zu Beispiel im Geschichtsunterricht, oder zur Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen gezeigt.

Die Schmierereien an unserer Schule tragen jedoch nichts von diesem Geist der Aufklärung und werden daher von der Elternschaft der Europaschule auf das schärfste verurteilt.

Wir erziehen unsere Kinder anhand der freiheitlich-demokratischen Werte, die unsere Bundesrepublik und mit ihr alle freiheitlich-demokratischen Staaten bis heute geprägt hat.

In diesem Geiste der Gleichheit aller Menschen, der Toleranz und der gegenseitigen Achtung und Wertschätzung schicken wir unsere Kinder auf die Europaschule, die eben genau diese Werte vertritt und lebt.

Werden wir also nicht müde, im Geiste dieser Errungenschaften der Aufklärung immer wieder diese Werte unseren Kindern zu vermitteln, damit den ewig Gestrigen kein Nährboden gelegt wird.

Kunst und Kreativität der unterschiedlichsten gestalterischen Bereiche standen am 11. Juli zum Tag der kulturellen Bildung wieder im Mittelpunkt der vielfältigen Workshop-Angebote für die Q2.

Bei dem Workshop "Bodypercussion" musizierten Schülerinnen unter der Leitung von Dieter Steinmann (Musikschule Marburg) mit ihrem eigenen Körper. Klangfarben und Rhythmen wurden mithilfe der unterschiedlichen Körperteile erzeugt. Neben dem Stampfen, Schnipsen, Klatschen und Patschen haben die Jugendlichen feststellen dürfen, dass Bodypercussion koordinative Fähigkeiten abverlangt und hoch komplex sein kann, jedoch auch aus vielen Wiederholungen besteht, die es sich zu merken gilt. Das Ergebnis war eine anspruchsvolle und gleichzeitig sehenswerte Choreografie zu dem Stück Cancan von Jaques Offenbach.

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Für den Workshop „Talking Arts" trafen sich die Schüler*innen der Q2 im Kunstmuseum Marburg. Bei einem Rundgang durch die Sammlung Hilde Eitel setzten sie sich mit Formen-, Farb- und Ausdruckswelten der Kunst nach 1945 auseinander und sind zu Arbeiten u.a. von Yves Klein und Niki de Saint Phalle ins Gespräch gekommen. Anknüpfend an die Techniken der Künstler*innen ließen die Schüler*innen im Anschluss unter dem Motto der Beschränkung (ohne Pinsel, mit nur einer Farbe oder unter Zuhilfenahme nur eines Materials) Kunstwerke entstehen, die überraschend und variationsreich von einem ausgedehnten Ideenreichtum zeugten.

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Das Filmmuseum in Frankfurt schickte gleich zwei Workshopleiter nach Gladenbach. Der Schauspiel-Workshop hatte die Grundelemente der szenischen Arbeit und das vor allem durch James Dean, aber auch durch Schauspieler wie Robert de Niro oder Marlon Brando berühmt gewordene Method Acting zum Inhalt, in dem sich die Schauspieler ganz und gar in die dargestellten Charaktere hineinversetzen. In weiterer Anlehnung an die Filme James Deans entstand in der Schlussphase ein kurzes Theaterstück unter dem Titel Jugendgang, das zugleich die Fiesheiten der antisozialen Medien aufzeigte, denn für ihre Follower stellte die Gang auf der Bühne ihre brutale Mobbing-Aktion life ins Netz.

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Eine "Mockumentary", das Thema des zweiten Workshops des Filmmuseums, ist eine fiktionale Dokumentation, die zwar einen seriösen Anschein erweckt, sich aber als Parodie entpuppt. In nur wenigen Stunden schrieben die Schüler*innen der Q2 das Script zur eigenen Mockumentary und drehten und schnitten das Filmmaterial. Ihr Beitrag berichtet über eine neue Lernmethode, die an der ESG erprobt wird. Anstatt des üblichen Unterrichts können die Lehrer nun in Ruhe Kaffee trinken gehen, da alles via Hypnose-Lerneinheiten den Lernenden nahe gebracht wird. Auch 60 Jahre Weltgeschichte sind in 90 Minuten gelernt, wie Schülerinterviews zeigen.

Für den Workshop „Kreatives Schreiben“ wurde die Offenbacher Lyrikerin und Gewinnerin des Else-Lasker-Schüler-Lyrikpreises Safiye Can eingeladen. Zu Beginn las die Autorin u.a. aus ihren Gedichtbänden „Kinder der verlorenen Gesellschaft“ und „Poesie und Pandemie“ vor. Nach einer anschließenden Fragerunde ging es in die Arbeitsphase, in der die Schülerinnen und Schüler Gedichtcollagen und Gedichte unter Anleitung der Autorin selbst verfassten. Herausgekommen sind ausdrucksstarke Wortkunstwerke, die sich auf der einen Seite mit den dringlichsten Themen unserer Zeit beschäftigen und auf der anderen Seite ganz persönliche Erfahrungen der jungen Autor*innen widerspiegeln.

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Im Anschluss an die Workshops konnten sich die Schüler*innen einen Überblick über alle kreativen Endprodukte verschaffen. Die Präsentations-Phase begann von gefälliger Musik untermalt mit einem Galeriegang vorbei an den modernen Kunstwerken der Schüler*innen sowie an den Gedichten und Gedichtcollagen, die an der Wand befestigt waren. Dabei standen die Künstler*innen und Dichter*innen ihren Mitschüler*innen Rede und Antwort in Bezug auf Entstehung und Intention ihrer Werke. Von diesem Angebot wurde eifrig gebrauch gemacht, sodass am Ende alle einen Eindruck von moderner Kunst und Poesie hatten.
Die zweite Phase der Präsentationen fand dann auf der Bühne statt. Hier wurden in lockerer Folge die Body-Percussion-Performance, das Theaterstück zur Jugendgang sowie die Mockumentary über die neue Unterrichtsmethode Hypnose vorgestellt. Und auch einige Poet*innen trugen gekonnt und eindrucksvoll ihre Gedichte vor. Das Publikum quittierte alle Beiträge mit Lachen, Schmunzeln und Applaus, sodass hoffentlich alle die Kultursporthalle am Ende des Tages ein keines Stück reicher an kreativer Erfahrung verlassen haben.

Der Tag der kulturellen Bildung wurde vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie dem Filmmuseum in Frankfurt gefördert.

Der Karl-von-Frisch-Preis geht in diesem Jahr an gleich drei PreisträgerInnen der Europaschule: Zoey Grundel, Leoni Klingelhöfer und Florian Bleuel.

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Jedes Jahr verleiht der Landesverband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Hessen (VBIO) den Karl-von-Frisch-Preis. Benannt ist diese seit vielen Jahren traditionellerweise vergebene Auszeichnung für die hessenweit besten Biologieabiturientinnen und -abiturienten nach dem deutsch-österreichischen Zoologen und Verhaltensforscher Karl Ritter von Frisch.
Voraussetzung für diese besondere Ehre sind nicht nur ausgezeichnete, sehr gute Ergebnisse im Landesabitur (mindestens 14 Punkte), sondern auch ebenso herausragende Leistungen in allen vier Halbjahren der Qualifikationsphase.
Besonders stark vertreten ist in diesem Jahr die Europaschule Gladenbach, die gleich drei Abiturienten – einen Preisträger (Florian Bleuel) und zwei Preisträgerinnen (Zoey Grundel und Leoni Klingelhöfer) – bei der diesjährigen Preisverleihung in Marburg stellte. Herzlichen Glückwunsch zu dieser ausgezeichneten Leistung!
Bei der Preisverleihung, die am 16. Juli im Hörsaal der Pharmazeutischen Chemie des Fachbereichs Pharmazie in Marburg stattfand, gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm, Fachvorträgen zu naturwissenschaftlichen Themen von Marburger Professorinnen und Professoren sowie Laborbesichtigungen im Fachbereich Pharmazie. Hier konnte schonmal in mögliche, spätere Berufsfelder geschnuppert werden, bevor abschließend vom Oberbürgermeister der Stadt Marburg die Urkunden, sowie ein Abo der Fachzeitschrift „Biologie in unserer Zeit“ und eine Mitgliedschaft im VBIO verliehen wurden.

Europaschule Gladenbach

Dr.-Berthold-Leinweber-Str. 1
35075 Gladenbach

Obere Schule: Tel. 06462/917411
Untere Schule: Tel. 06462/916630 (ab 8 Uhr!)
Fax +49 - (0)6462 9174-19
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