10.01.2011

Am Montag ging’s dann los zum berühmten Tarangire-Nationalpark. Auf der vierstündigen Fahrt über Arusha konnten wir in der Maasai-Steppe Runddörfer, Rinderherden und ihre rot-blauen Hirten bestaunen.
Im Tarangire-Nationalpark setzte sich die Steppe zunächst fort; später ging sie in Baobab-Bäume, Schirmakazien, Büsche und Gras über.
Die Weite der Landschaft beeindruckte genauso wie die zahlreichen Tiere, vor allem Elefanten, einzeln und in Rudeln bis zu 30 Tieren verschiedener Generationen. Auch Impalas (eine Antilopenart) traten in Rudeln auf, während Giraffen sich einzeln oder zu zweit hohe Bäume zum Fraß vornahmen.
Am Ende unserer 150 km langen Fahrt durch den Nationalpark brachen wir zu unserem Quartier in einem kleinen Kloster auf. Allerdings erschwerte ein schwerer Regenschauer unsere Anreise dorthin, denn er verwandelte die Wege in Matschstraßen, die es zu bezwingen galt. Mit viel Mut und Geschick unseres Busfahrers blieben wir nirgends stehen (oder nur fast), sondern gelangten heil ans Ziel, ins Sister-Haus in Karatu, wo uns Sister Angela und Sister Theresia mit leckeren Speisen erwarteten. Zwei große Schlafsäle konnten wir nutzen, denn die Nähschülerinnen, die sonst darin wohnen, kommen erst nächste Woche aus den Weihnachtsferien zurück.
Jana, Sarah R.






08.01.2011

„Du musst ein Schwein sein (haben) auf dieser Welt“
Für den Rückweg von Kisomachi nach Moshi hatte Pascal Sabbas ein besonderes Programm vorgesehen, die Begegnung mit der Organisation K.E.D.A (Kilimanjaro Ecological Development Association) und den Besuch mehrerer landwirtschaftlicher Projekte zur Armutsbekämpfung. Er selbst ist einer von drei „chairmen“ , zuständig für die „higher region“, die Gegend um Kisomachi.
Mithilfe der NGO K.E.D.A gelingt es, völlig verarmten Bauernfamilien oder Waisen zu ermöglichen, sich auf einem Mindestniveau zu ernähren.
K.E.D.A vergibt an sie eine Ziege oder ein Schwein als Startkapital, mit dem sie sich relativ schnell eine Existenz aufbauen können. Nach dem ersten Wurf geht ein Tier an K.E.D.A zurück, ein weiteres oder zwei an eine Nachbarfamilie, womit ein nachhaltiger Nutzen erzielt wird. Die Tiere werden ausschließlich von Abfällen und eigenen Früchten ernährt. Manches Schwein entwickelt sich zum Mango-Liebhaber. Damit erhält der oben zitierte Prinzen-Titel eine neue Bedeutung.
Anhand eines einleitenden Vortrags und des Besuchs bei zwei von K.E.D.A unterstützten Familien in den „lower lands“wurden wir anschaulich in diese Hilfe zur Selbsthilfe eingeführt.


Besuch bei einer der von K.E.D.A. unterstützten Familien


09.01.2011

Ruhetag im Brothers Centre. Arbeiten an den Dokumentationen und Erholen fuer die langen Fahrten in den kommenden Tagen.
07.01.2011

1. Nachbarschule KILIMANI:
Nachdem wir gestern von unseren afrikanischen Partnern so gravierend unterschaetzt worden waren, konnten wir heute unseren Fleiss sowie unsere Ausdauer, die Gartenarbeit betreffend, unter Beweis stellen. Allerdings ist dazu zu sagen, dass sich unsere werten Herren der Schoepfung den tanzanischen Sitten anpassten und wir Frauen die ganze Arbeit uebernehmen mussten und dies erfolgreich taten.
Lena, Frauke

2. Workshop MALEN:
Auch heute landete die Farbe nicht nur an der Wand. Waehrend unsere eigentliche Aufgabe darin bestand, die Waende der Klassenraeume mit jeweils einem bunten Wandfries zu gestalten, wurden auch Gesichter, Haende und T-Shirts aller Beteiligten bunt.
Vielleicht waren sich unsere Partnerschueler nicht im Klaren darueber, dass die Farbe nicht auswaschbar ist-sie wurden mehrfach darauf hingewiesen-, denn sie trugen alle relativ neue Schuhe, weisse Hemden und frische Schuluniform-Roecke.
Mit viel Glueck kann man in Deutschland unsere Kreativitaet noch anhand von Farbresten an Haaren und Kleidung erkennen.
Jana, Birte, Sarah R.,Johanna Sch.

3.Workshop: Kisomachi-gardening
Nachdem wir gestern unsere Energie unsere Energie dafuer aufgebraucht hatten, den Garten umzugraben- mit sichtbarem Ergebnis in Form von Schwielen an den Haenden, fanden heute chinesische Spinatpflaenzchen im Schulgarten der Kisomachi Sec.School ihr Zuhause.
Unter genauen Anweisungen von Pascal, dem “Profigaertner”, galt es erst einmal, neue Beete anzulegen und diese zu bewaessern, damit sich die Pflanzen auch wohlfuehlen. Dank zahlreicher helfenden Haende und deren Motivation und unter den Augen vieler Zaungaeste aus dem Dorf war das gemeinsame Werk bis zum Mittagessen vollbracht.
Wir hoffen, dass der Spinat den Schuelern in zwei bis drei Wochen mundet.
Elena, Johanna B.

“Scheissegal, wie fertig ich bin, ich habe heute ein Feld gebaut.”(Julian)

Abschiedsabend
Kein Chagga-Cake- schade????
Die Spannung vor dem Abschiedsabend steigt, ob, wie immer, eine gebratene Ziege hereingetragen wird, in Gaenze, versteht sich. Der Chagga-Cake , Ziege mit Bitterkraeutern und Fruechten garniert, gilt bei den Chaggas (Bewohner in der Kilimanjaro-Region) als Zeichen der Gastfreundschaft und als Reisesegen. Die Schuelergruppen zuvor hatten Schauergeschichten ueber das die Besucher anstarrende selbst geschlachtete Tier erzaehlt. Andererseits?? Zwei quietschgruen-weisse Puderzuckerkuchen, bemalt mit “Gladenbach” und “Wilkome”, fuer einen horrenden Preis in einem neuen staedtischen Supermarkt erstanden, kann die einmalige Erfahrung der Chagga-Cake-Tradition nicht wirklich ersetzen.
Sehr herzliche Worte des Dankes und des Lobs an unsere SchuelerInnen, vor allem auch der Klasse 9G1, findet Daniel Njiu, der Schulleiter. Er sagt zu, dass seine Schueler oefter Gelegenheit erhalten sollen, die Schule mit Farben zu gestalten.
Der grosse, neue OXFORD-Weltatlas, den wir der Schule von Herrn Proetzel ueberreicht haben, ist im besten Sinne sehr gut angekommen, denn D.Njiu vertiefte sich am Nachmittag intensiv in ihn und las die angehaengten Texte ueber globale Zusammenhaenge etc. Moege er vo.a. den SchuelerInnen nuetzlich sein!


Der Schulleiter D. Njiu zeigt das Gladenbacher Gastgeschenk, einen neuen Weltatlas.



Neue Schriftzuege im Eingangsbereich


Herzlich Willkommen - Du bist angelangt!



Birte Dersch (3.v.l.) ueberreicht stellvertretend die von der 9G1 erarbeiteten Projektgelder fuer die beiden Mais-Muehlen an den Projektkoordinator Mr. Macha. Im Hintergrund das fast fertige Gebaeude fuer die Unterbringung der Maschinen.



Uebergabe der Digitalkamera und der Fachliteratur an den IT-Fachmann der Kisomachi Schule, Mr. Mshanga.



Abschiedsbild
06.01.2011

Unser Watchman in Uniform haette uns auf den eigens fuer uns gekauften, noch eingeschweissten Matratzen ruhig schlafen lassen, haette uns nicht ein ploetzlich brechender Wasserhahn aus dem ersten Schlafversuch gerissen.
Fruehes Aufwachen wie immer- zu Hause duerfte es 4.30 Uhr sein (hier 6.30 Uhr), die Aussicht auf das fruchtbare huegelige Umland faszinierend.
Beatrice, die fuer uns engagierte Koechin, hatte “Arme Ritter” zubereitet, normalerweise gibt es Tee und Ugali. (Maisbrei)

Danach drei Workcamps mit den Partnerschuelern, die natuerlich in ihrer besten Kleidung, der Schuluniform, erschienen sind.:

1.    Unkraut- Jaeten in Kisomachi:
Auch eine excellente Kooperation konnte nicht wirklich fuer die harte Arbeit mit der Hacke auf hartem Staubboden begeistern: irgendwie moechte man was sehen, also nicht rausreissen, sondern pflanzen.

2.    Malen:
Der Schulleiter Daniel Njiu aeusserte die Bitte, den Eingang neu zu gestalten, einen Gruss und  den Namen  der Schule anzubringen. Frisches Loslegen, gerade die PartnerschuelerInnen waren begeistert dabei, auch Baeume und Steine waren vor den Farben nicht sicher. Nicht wundern: die Farbflaschen der letzten beiden Schueler-Begegnungen (2006 und 2008) standen noch ungenutzt in einem Abstellraum: man koennte jetzt das ganze Dorf anmalen. Das Fach Kunst gibt es nicht, man hat einfach andere Probleme.

Impressionen
Kahle Raeume, von Bildern keine Spur, nichts, was auf Unterricht hinweist-dreckiggelbe Waende, passend zum Fussboden, der, vom erdigen Braun ueberlagert, von den Resten der letzten Schulwochen vor den grossen Ferien, und dem Staub aus roter Erde, der ueber Wochen durch zerbrochene Fenster Raum und Mobiliar in Besitz genommen hat.
Mit Tesakrepp einen Streifen in Koerperhoehe, die Fenster einschliessend, ueber drei Waende hinweg aufkleben.
Frei Hand mit Farbflecken entsteht ein buntes Band, welches sich in diesem ungewohnten Umfeld erst einfuehlen muss…
Kehrt den Dreck aus meinem Raum, verbergt diesen, holt die Baenke aus ihrem Chaos.
Ein Klassenraum zum Vorzeigen entsteht.

3.    Schoesslinge -Pflanzen in der NachbarschuleKILIMANI
Unter fachkundiger Anleitung und Erklaerung durch Pascal, de rim Schoolboard der Schule ist, warden ein Avocado-Baum, ein Orangen- und Zitronen-Baum und verschiedene exotische Baeume gesetzt. Eine Zeitlang dauerte es, bis klar war, dass auch wir Mzungus (Weissen) arbeiten koennen, daher am Anfang eine laengere Pause----
Am Nachmittag Gang durch den “botanical garden” Pascals, de runs neben der “sleeping princess”(einer Schoenheit von Blume), Kaffeestraucher, oekologische Bewaesserung und seinen Ziegenbock (irische Abstammung) vorfuehrte. Wir waren nicht die einzigen internationalen Besucher: auch ein Kisuahili sprechender japanischer Forscher stellte kluge Fragen.
Auf dem Rueckweg- just a short cut - wurde uns versichert - taten wir Mrs Umbella, einer aelteren Lehrerin, zum Namenstag (Sie heist Epiphania) den Gefallen, an ihrem Haus vorbeizugehen und Fotos zu schiessen. Attraktion fuer alle Nachbarn!
Der Weg entpuppte sich als schweisstreibender downhiil und uphill- Umweg.
Zur Entspannung fuer viele ein lockers Fussballspiel mit unseren Partnerschuelern, beobachtet von einem begeisterten Dorfpublikum, neben uns Valence, ein fliessend Englisch sprechender 7Jaehriger aus Kisomachi, die meisten Grundschueler koennen nur Kisuahili und einige englische Begruessungsformeln.
Im Hintergrund Chorgesang in der neuen Kathedrale, vital dirigiert von Hilda, Chorleiterin und Leiterin der Schulbibliothek, Hilda kann vierstimmig singen (Gesamtgruppe)'










Zum Glück kann man übers Internet nicht riechen!
04.01.2011

Nach einer für die meisten sehr kurzen Nacht begann der Tag früher als gewohnt – schon um viertel nach sieben. Obwohl unser Bus aufgrund eines platten Reifens verspätet ankam, erreichten wir das KCMC doch noch rechtzeitig. Dort sahen wir uns die pharmakologische Abteilung (Saint Luke Foundation) an, die von dem deutschen Ärztehepaar Köhler aus Würzburg verwaltet wird. Frau Köhler führte uns durch die Anlage und erläuterte uns die Arbeit der NGO. Die Saint Luke Foundation ist Teil eines Krankenhauses und stellt seit 25 Jahren Infusionslösungen her. Dafür wird die „reverse osmosis“ benutzt, ein Verfahren, bei dem aus Urin und Abwasser reines Wasser hergestellt wird, was in Verbindung mit Zucker oder Salz zu einer Infusionslösung führt. Der Rundgang endete damit, dass Frau Köhler uns ihre Arbeit mit HIV-Patienten erklärte.
Der Nachmittag stand uns zur freien Verfügung und ein Großteil der Gruppe nutzte ihn, um die letzten Mitbringsel zu kaufen, da es dazu in Kisomachi bzw. im Nationalpark wahrscheinlich keine Möglichkeit geben wird.
Birte, Lena



Tradition vs. Gesetz

Am Abend besuchte uns noch eine Vertreterin von KWIECO (Kilimanjaro Women Information Exchange and Consultancy Organization) namens Elizabeth Minde. Sie erzählte uns von ihrer Organisation, die sich hauptsächlich für die Menschenrechte, besonders derer der Frauen, einsetzt. Dabei machte sie uns darauf aufmerksam, dass Frauen und Männer vor dem Gesetz zwar gleichgestellt sind, aber dass die Tradition immer noch dafür sorgt, dass Frauen unterdrückt werden. Das liegt daran, dass die Einhaltung der Gesetze von Männern überwacht wird, die an den alten Traditionen, z.B. der Hausfrauen- und Familienrolle, festhalten. Auffällig dabei ist, dass diese Traditionen auch von Frauen an ihre Kinder weitergegeben werden und dadurch die Aufklärung erschwert wird. Ihre Aufgabe sieht Frau Minde darin, als Rechtsanwältin Frauen zu stärken und dafür zu sorgen, dass diese gestärkt ihre Rechte vor Gericht einklagen. (www.kwieco.com)
Silvan, Birte



Frau Koehler vom KCMC bei der Begruessung



Umkehr-Osmose (Technik aus Deutschland)



Elizabeth Minde von KWIECO
05.01.2011

Vor dem grossen Aufbruch Richtung Kisomachi war ein vorerst letzter Projektbesuch geplant, eine kurze Begegnung mit der Frauenorganisation KIWAKUKKI.
Trotz im Vorfeld geaeusserter dreimaliger Bitte um persoenliche Gespraeche mit Beraterinnen wurde uns ein 45minuetiger textlastiger und mit Abkuerzungen gespickter Power-Point-Vortrag der Frauenorganisation ueber Ziele, konkrete Projekte etc. gehalten. Interkulturelles Missverstaendnis!! Die Beraterin hatte sich ueberhaupt nicht vorstellen koennen, dass wir Europaer persoenliche Informationen und reale Begegnungen suchen. Mit etwa 30 textueberladenen Folien, wortwoertlich abgelesen, erreichte sie nur Wenige. Einige der SchuelerInnen, vor allem aus der “E”, erinnerten einander leise ans Methodentraining der Europaschule.

So konnte nicht verwundern, dass das Highlight ein selbst gemaltes riesiges Baum-Bild in einem kleinen Buero einer anderen Beraterin war. Zarte Wurzeln muendeten in einem starken Stamm aus zwei Teilen, die wiederum von zahlreichen Aesten gekroent waren. Eine Mitarbeiterin von KIWAKUKKI beschrieb ihre Arbeit als “Memory-Book”-Beraterin. An Aids erkrankte Eltern schreiben ihren Kindern die Familiengeschichte auf oder malen Bilder, auch ueber ihre Herkunft,  nennen  Verwandte, die zu ihnen gehoeren und die die Kinder nach ihrem Tode aufnehmen koennen. Ein bewegender Abschluss des Besuchs bei KIWAKUKKI.
D. Haering

 

Spontane Eindrücke zur Ankunft in Kisomachi:

“ Dass es der alte Bus-voellig ueberladen die “Strasse” nach Kisomachi hinauf geschafft hat! Fast ein modernes Wunder!!”
“Muede SchuelerInnen auf der Fahrt von Moshi nach Uchira; ab Uchira wars aus mit dem Schlaf, das Schuetteln und Ruetteln liess auch den letzten Schlaefer hochschrecken.”

“Dieser scheiss-rote Staub!”

“Super Unterkunft, phantastischer Ausblick!”
“Wie zu Hause, Wahnsinnspanorama!”
Bettenverteilung:
“Wir wollten nett sein, bezogen gleich das kleinste Zimmer, die Aussicht waere grandios gewesen. Satz mit X, wir erhielten ein kleines Bett mit Aussicht auf Geroell. Nun ja!”
“Endlich nicht mehr soo heiss, sehr nette Partnerschueler”
“Eine so schoene Aussicht hatte ich noch nie beim Essen”
“Erstaunlich, wie ein Hut Menschen zusammenbringen kann!”
(Erkl.: In Ermangelung einer Frisbee-Scheibe wurde Jonas Hut geworfen)
“Die spannende Fahrt nach Kisomachi hat sich wirklich gelohnt!”
“Es regnet. Es kann in Tanzania tatsaechlich regnen!”
“Regen ist der Segen des Himmels, weil ihr gekommen seid” (Epiphania Umbella, Lehrerin)
“Es regent hier tatsaechlich auch einmal, ich dachte, die Wolken seien nur Deko.”
Nach dem Gang durchs Dorf:
“Ueberall begegnen einem ueberraschend freundliche Leute”
“Es gibt viele freundliche Leute im Dorf, dann gibt es die ausserordentlich freundlichen Leute, zu viel Bananenbier.”
“Mrs Umbella kennt alle, sie stellt mich vor, nennt mich “best friend”, ist stolz. Eine schmale Frau-sie ist Witwe- dankt mir innig fuer das Schulgeld fuer ihren Sohn Matthau, der seit 2009 einen erfolgreichen Schulabschluss und jetzt einen Collegeplatz hat.”
“Besuch jeglicher Art ist selten. Wir sind die Attraktion des Tages.”
alle


Vortrag bei KIWAKKUKI



Ankunft auf dem Fair View Hill



"Huetchen-Spiel" auf afrikanisch



Erste gemeinsame Wanderung zur Kilimani-Schule (Nachbarschule der Kisomachi Secondary School)



Begruessung durch den Schulleiter der Kilimani-Schule


Traumhafter Ausblick auf das Pare-Gebirge



Gespraeche auf dem Dorfplatz von Kisomachi
03.01.2011

Besuch der Unternehmen „Lucky“ und „Shah Leathers“

Nach dem Frühstück um 7:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zur berühmtesten Streichholzfabrik Tansanias: Lucky
Dort teilten wir uns in 2 Gruppen auf und bekamen einen Einblick in die Herstellung von Streichhölzern. Die Baumstämme wurden zuerst erhitzt, danach auf einer Maschine in 2 Millimeter dünne Streifen geschnitten und mit einer Schneide in ihre übliche Form gebracht, gingen sie auf das Fließband zu ihrer Weiterverarbeitung.
Was direkt ins Auge fiel, war, dass hauptsächlich Männer die einfachere Arbeit an den schweren Maschinen ausgeübt haben und die Frauen die anstrengende Arbeit hatten, bei der sie die Streichhölzer per Hand verpacken mussten und dabei einen Lohn von 500 Tansanische Schillinge (25 Cent) pro Palette á 480 Streichholzschachteln bekommen. Die Frauen sind Tagelöhnerinnen und müssen jeden Tag 9 Stunden arbeiten und danach um neue Arbeit bitten.
Auf dem Heimweg zurück ins Brother Centre sind wir in einen westlichen Supermarkt gegangen und haben uns für den heutigen Tag mit Getränken eingedeckt, wobei wir uns gefragt haben, welcher Bewohner des Stadtteils Soweto sich irgendetwas daraus leisten kann.
Nach dem Mittagessen um 13:40 besichtigten wir eine indische Leder- und Holzverarbeitungsfabrik „Shah Leathers“, in der körperlich und geistig benachteiligte Menschen arbeiten. Dort bekamen wir wieder in Kleingruppen die kleine Werkstatt gezeigt. Es war sehr interessant zu sehen, welche „Meisterwerke“ diese Menschen vollbrachten. Als wir wieder Richtung Stadt liefen, verfolgte uns ein junger Händler, der uns sehr aufdringlich und aggressiv darauf aufmerksam machte, dass er Armbänder verkaufe.
Die freie Zeit danach nutzten wir, um Moshi weiter zu erkunden.
Jan, Jannik


Das angelieferte Holz aus der West-Kilimanjaro Region...



Eine Schälmaschine zerschneidet die Stämme in zwei Millimeter dünne Holzfurniere



Ein Streichholzkopf besteht unter anderem aus: Mineralglas, Eisenoxid, Zinkoxid, Schwefel, Kaolin...



45 Streichhölzer werden in ca zwei Sekunden von Tagelöhnerinnen eingeschachtelt



Blick in die Werkstatt "Shah Leathers"

Parallel wurden an diesem Tag in unserer Partnerschule wichtige Gespräche über die weitere Zukunft der Kisomachi Secondary School geführt. Neben der Besprechung aktueller Entwicklungen ging es vor allem um die Realisierung des Maismühlenprojektes und die Planung eines Internet-Cafés.


Planungsgespräch im Lehrerzimmer unserer Partnerschule
02.01.2011

Am Morgen des 2. Januars wurden wir von Sister Margreth, einer wahrhaft starken Frau und langjährigen Bekannten der LehrerInnen, herzlich zur Teilnahme am Gottesdienst der lutherischen Kirche von Moshi eingeladen.
Überraschend an dieser Veranstaltung war für uns vor allem, wie ähnlich der Gottesdienst dem unsrigen war. Lieder und Liturgie waren uns bekannt, obwohl unsere Sprachkenntnisse in Kisuahili nicht ausreichten, um den Texten Wort für Wort zu folgen.
Um unser kulturelles Engagement unter Beweis zu stellen, durften / mussten / wollten wir auch an der Gestaltung des Gottesdienstes teilnehmen, indem wir zwei Lieder zum Besten gaben. 
Bei dem ersten handelte es sich um ein von einer kleinen Gruppe „waghalsig“ mutiger SchülerInnen vorgetragenen Lied auf Kisuahili. Das zweite war ein an Komplexität kaum zu übertreffender Kanon, der mit rhythmischem Schnipsen feierlich unterstützt wurde. In den Gesichtern der Beobachter fand sich ein Ausdruck der Überraschung, der entweder von Freude und/oder Verwirrung herrührte. Doch Dank dem Versuch der Lehrer, uns am Abend zuvor die Texte einzutrichtern, dem schier unglaublichen Engagement der Schüler und dem sagenhaften Gesangstalent einiger wurde der Auftritt zu einem vollen Erfolg.

Ungewohnt war auch die Versteigerung am Ende des Gottesdienstes, bei dem die Besucher mitgebrachte Gaben erwerben konnten. Hierbei kamen sowohl diverse Blumen und Pflanzen als auch Obst und Gemüse unter den imaginären Hammer. Wenn sich ein Gemeindemitglied besonders spendabel zeigte, fingen alle an zu singen, da das Geld der Kirche und somit auch den Leuten zugute kam.

Gastfreundlich zeigte sich auch Sister Margreth, als sie uns später alle zu sich einlud.
Wir verbrachten den Nachmittag in ihrem wunderschönen Garten bei Gebäck und leckerem, selbstgemachtem Saft (Rosella), wobei wir die sehr bodenständige Persönlichkeit mit Fragen über Land und Leute löchern durften, die sie nach bestem Wissen beantwortete.
Dabei erzählte sie uns einen Teil ihrer langen und spannenden Lebensgeschichte, die auch eine 9-jährige Ausbildung in Deutschland enthält.

Am Ende zeigte sie uns ihre Kindertagesstätte nach Montessori-Art, die aus der „Baby-/Apple- und Bananagroup“ besteht und die sie mit eigenem Geld aufgebaut und finanziert hat.
Trotz finanzieller Schwierigkeiten gibt  Sister Margreth ihre Kita nicht auf, weil sie die Kinder so liebt. Ihr Motto: „Ich kämpfe, bis ich nicht mehr kann.“

Abends leisteten sich ein paar Jungs und ein mutiges Mädchen ein staubiges Fußballspiel mit Tansaniern, wobei sich alle begeistert verausgabten.
Frauke, Johanna B. und Elena





Sister Margreth



Gesangseinlage



Ueberraschende Toene fuer die Besucher

Europaschule Gladenbach

Dr.-Berthold-Leinweber-Str. 1
35075 Gladenbach

Obere Schule: Tel. 06462/917411
Untere Schule: Tel. 06462/916630 (ab 8 Uhr!)
Fax +49 - (0)6462 9174-19
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