Escape Rooms liegen seit einigen Jahren als Freizeitbeschäftigung für Jung und Alt im Trend. In vielen deutschen Städten gibt es sie inzwischen zum Vor-Ort-Spielen, aber auch als Gesellschaftsspiel für zuhause floriert der Absatz in Spielwarenläden.

Wem der Name nichts sagt: Bei Escape Rooms handelt es sich um speziell vorbereitete Räume, in denen man als Kleingruppe eingesperrt wird. Dabei besteht die Aufgabe, innerhalb einer gewissen Zeit (meist 45-60 Minuten) aus dem Raum zu fliehen bzw. durch das Lösen vieler kleiner, oftmals miteinander verwobener Rätsel, eine übergeordnete Aufgabe zu lösen. Es gilt somit, Dinge zu untersuchen, Schlösser zu knacken, Türen zu öffnen und diverse weitere Rätsel zu lösen. Im Gegensatz zu vielen traditionellen Spielen, bei denen meist nur einer gewinnt und die anderen verlieren, handelt es sich bei Escape Rooms um ein kooperatives Spiel, bei dem nur alle gemeinsam gewinnen können.

Und was in der Freizeit bei den Jugendlichen en vogue ist, kann natürlich auch in der Schule eingesetzt werden. So bietet die Organisation polyspektiv aus Berlin seit einem Jahr einen neuen Escape Room zum Thema „Zukunft der EU“ an.

In dem Escape Room befinden sich die Teilnehmenden in Brüssel im Jahr 2024: Die Europäische Union steht vor einer Zerreißprobe. In mehreren Staaten möchten Menschen aus der EU austreten, andere möchten dies unbedingt verhindern und fordern viel mehr Kompetenzen für die EU. Am kommenden Wochenende sind die nächsten Wahlen zum Europäischen Parlament. Der Ausgang ist völlig unklar. Mit einer Rede zur Lage der Europäischen Union möchte die Kommissionspräsidentin am Abend noch einmal all ihre wichtigen Ideen für die Zukunft der EU einbringen. Charlie, engster Berater und Redenschreiber der Kommissionspräsidentin, muss in 60 Minuten die Ideen für die Rede ins Büro der Kommissionspräsidentin bringen. Und nun dies: Charlie ist weg …

Der Escape Room wird bei dieser Variante also nicht nur als Werkzeug zum Team-Building und der spielerischen Unterhaltung genutzt, sondern auch als Methode der politischen Bildung. Um die Möglichkeit beim Schopfe zu packen und den Escape Room für den Einsatz mit Schülerinnen und Schülern einmal auszuprobieren, haben die Hessischen Europaschulen der Regionalgruppe Mitte eine gemeinsame Fortbildung an der Theodor-Litt-Schule in Gießen organisiert, finanziert durch die „Gesellschaft für europäische Bildungsprojekte e.V.“. Geleitet wurde die fünfstündige, aber äußerst kurzweilige Fortbildung dabei von den exzellenten Referentinnen Heidi Ness und Leonie Augustin von polyspektiv.

Bartol

Für die Europaschule Gladenbach waren mit Frau Dall’Asta und Herrn Hahn zwei Lehrkräfte vor Ort.

Nach einer kurzen Begrüßungsrunde und Einführung in den Escape Room (ein leerer Klassenraum der Theodor-Litt-Schule, der für das Spiel vorbereitet wurde) konnten sich die Lehrkräfte erst einmal im Escape Room austoben, um ihn vor einer didaktisch-methodischen Evaluation selbst durchlaufen zu haben. Dabei ging es um Informationsgestaltung, Fake News, Gesetze, Werte, Digitalisierung/Datenschutz, Umwelt/Verbraucherschutz und Rechtsstaatlichkeit. Das eigene Lösen der kniffligen Rätsel im Escape Room machte allen Lehrkräften sichtlich viel Spaß und sorgte für zusätzliche Motivation für die nachfolgende Auswertungs- und Analysephase.

Hier wurden nun die einzelnen Rätselstränge und der Aufbau des Raums intensiv analysiert. Zugleich wurde die Anleitung des Escape Rooms für Schüler intensiv besprochen und festgehalten.

Bartol

Geeignet ist der Escape Room ab der 9./10. Klasse, z.B. im Zuge der Bearbeitung des Thema „Europäische Union“ im Unterrichtsfach Politik und Wirtschaft, aber auch zum Teambuilding im Klassenverband oder im Rahmen von Projekttagen- und wochen zum Thema „EU“.

Die Hessischen Europaschulen der Regionalgruppe Mitte haben im Anschluss an die Fortbildung alle Utensilien für den Escape Room erhalten und teilen sich die Materialien in Zukunft. Wir hoffen, ihn schon bald auch an unserer Schule einzusetzen.

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